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Aktuelles

Das Psoriasis-Netzwerk wird „Entzündungsnetz"

​ERLANGEN - Das regionale Psoriasis-Netzwerk Nordbayern will wachsen und neue Mitglieder gewinnen. Das hat der Vorsitzende, Prof. Michael Sticherling, bei der Mitgliederversammlung angekündigt.

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Potenzial ist vorhanden. Mehr als sieben Dutzend Dermatologinnen und Dermatologen sind mit unterschiedlichenSchwer­punkten im 50 Kilometer-Umkreis von Nürnberg/Fürth und Erlangen in einer Klinik oder einer Hautarztpraxis tätig. 22 Hautärztinnen und Hautärzte haben sich seit der Gründung im Jahr 2008 dem Psoriasis-Netzwerk bereits angeschlossen.

Hand in Hand mit der neu geplanten Werbeaktion geht die Umbenennung zum „Entzündungsnetzwerk". Damit setzt das regionaleNetz ein Signal, den Fokus nicht länger allein auf die Psoriasis zu richten und auf neue Behandlungsmöglichkeiten andererentzündlicher Hauterkrankungen auszuweiten.

Eine solche Neuakzentuierung der Netzwerkarbeit liegt voll im Trend, wie der stellvertretende Leiter der Erlanger Universitätshautklinik in seinem Bericht von der Jahrestagung der American Academy of Dermatology (AAD) in San Diego verdeutlichte. Bei der mit 19.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in­ternational größten dermatologischen Fortbildung stand imFebruar 2024 nicht mehr in erster Linie die Psoriasis im Brennpunkt, sondern innovative Thera­ pien mit Biologika undJanuskinaseinhibitoren bei Neurodermitis, bei Hidradenitis suppurativa und bei anderen, selte­ neren entzündlichen Hauterkrankungen.

 

Kritik an Regulation

Neue Behandlungsmöglichkeiten waren ebenso Thema der abendlichen Fortbildung des regionalen Netzwerks. Dabei wurdedeutliche Kritik laut an den regulativen Einschränkungen der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland. Die Bewertung der verfügbaren Medikamente zur Behandlung der autoimmunbedingten Alopecia areata als „Lifestyle"-Medizin sei auch angesichts der hohen Krankheitslast der Alopecia areata medizinisch nicht zu vertreten. Den behandelnden Hautärzten seien die Hände gebunden. Gesetzlich Krankenversicherte müssten infolgedessen die erforderlichen Medikamente aus der eigenen Tasche bezahlen, so die Kritik aus dem Teilnehmerkreis.

Die bundesweite Dachorganisation der regionalen Netzwerke, das Hautnetz Deutschland, hatte bereits im vergangenen Herbst die Petition einer betroffenen Patientin beim Deutschen Bundestag öffentlichkeitswirksam unterstützt. Bislang ohne durchschlagenden Erfolg.

Im Rahmen der Fortbildung berichtete eine Teilnehmerin darüber hinaus von zwei eigenen Patienten mit schwerer Psoriasis beziehungsweise Psoriasis­Arthritis. In beiden Fällen muss nach einer Tumorerkrankung mit anschließender Che­motherapie die laufende Entzündungstherapie überprüft und unter Umständen auch umgestellt werden. Ebenso wurde die Einstellung eines Jugendlichen mit Spritzenphobie bei ausgeprägter Psoriasis und familiärer Belastung diskutiert. Gemeinsam erarbeitete der Teilnehmerkreis Lösungsvorschläge.

Weitere Unterstützung können die Netzwerk-Hautärztin und ihre beiden Patienten inzwischen auch von einem Entzündungsboarddes Deutschen Zentrums für Immuntherapie an der Universitätshautklinik Erlangen anfordern, das kritische Fälle interdisziplinär gemeinsam mit den behandelnden Kolleginnen und Kollegen berät.

Regionales Psoriasis Netzwerk Nordbayern Mob.: +49 162 3460 900  

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